1"Du Menschensohn! Nimm dir jetzt einen Ziegelstein, leg diesen vor dich hin und zeichne drauf die Stadt Jerusalem! 2Mach einen Wall um sie! Bau einen Turm dawider! Schütt einen Damm dagegen, stell Heere auf dawider! Laß ringsum Sturmböcke angreifen! 3Dann hol dir eine Eisenpfanne und stell als Eisenwand sie zwischen dich und diese Stadt und richte unverwandt dein Antlitz gegen sie, als wäre sie jetzt in Belagerung und du wärst ihr Belagerer! Ein Zeichen sei dies für das Haus von Israel! 4Dann aber leg dich auf die linke Seite! Trag so die Sündenschuld des Hauses Israel! So viele Tage, wie du darauf liegst, hast du an ihrer Missetat zu tragen. 5Ich will dir nämlich auferlegen ihrer Sünden Jahre, in Tage umgewandelt, dreihundertneunzig Tage. So lang trag du die Sündenschuld des Hauses Israel! 6Bist du damit zu Ende, dann leg zum zweitenmal dich auf die rechte Seite, und trag die Schuld des Hauses Juda vierzig Tage! Ich setze einen Tag für jedes Jahr dir an. 7Dein Antlitz richte unverwandt auf die Belagerung Jerusalems! Es sei dein Arm entblößt! Weissage so dawider! 8Ich binde dich mit Stricken, damit du dich nicht umwendest, bis du die Tage überstanden, da du belagert bist. 9Alsdann nimm Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse, Spelt, tu sie in ein Gefäß zusammen und mach dir Brot daraus! Die ganze Zeit, die du auf deiner Seite liegst, dreihundertneunzig Tage, sollst du's essen! 10Die Speise, die du essen sollst, beträgt nach dem Gewicht nur zwanzig Ringe für den Tag. Du sollst von einer Stunde bis zur gleichen des andern Tags sie essen. 11Auch Wasser sollst du abgemessen trinken, ein Sechstel Maß. Du sollst von einer Stunde bis zur gleichen des andern Tags es trinken. 12Als Gerstenkuchen sollst du es verzehren. Den aber backe du vor ihren Augen auf Ballen Menschenkotes!" 13Es sprach der Herr: "Genauso essen ekelhaftes Brot die Söhne Israels bei Heidenvölkern, unter die ich sie zerstreue." 14Ich aber sprach: "Ach Herr, o Herr! Ich habe niemals mich verunreinigt und nie Gefallenes gegessen, und nie Zerrissenes, niemals von meiner Jugend an bis jetzt. Nie kam in meinen Mund verdorbenes Fleisch." 15Er sprach zu mir: "Statt Menschenkots bewillige ich dir Rindermist; mit solchem magst du dir dein Brot bereiten." 16Er sprach zu mir:"Du Menschensohn! Sieh! Ich lasse in Jerusalem an Brot es nicht ermangeln, daß man's nur nach Gewicht verzehrt und unter Angst und Wasser trinkt nach zugemessenem Maß mit Schrecken. 17An Brot und Wasser Mangel leidend, werden sie, einander starr anblickend, zur Strafe ihrer Missetat verschmachten."